Ostern 2025
- Martina Regel
- 17. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Rundbrief
„Neue große Nöte bedürfen neuer, mutiger Gedanken….“.
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
Friedrich von Bodelschwingh hat das gesagt. Er spricht mir förmlich aus der Seele. Auch wir müssen mutig sein und neue Wege gehen angesichts der neuen Herausforderungen, mit denen wir in den letzten Wochen konfrontiert worden sind.
Aber von Vorne: Das Schulsystem funktioniert in Eswatini/Swasiland anders als bei uns. Bevor die Kinder die Grundschule besuchen können, müssen sie eine „Pre-School“, eine Art „Vorschule“, absolvieren. Hier bekommen sie die Grundlagen vermittelt, die sie brauchen, um überhaupt eine Schule besuchen zu können. Soziale Kompetenz und Anleitung, wie man sich in großen Gruppen verhalten soll, bekommen sie nämlich nur in selten vom Elternhaus.
Leider gibt es nur sehr wenige staatliche (Vor-)Schulen. Einige Eltern wollten etwas dagegen tun und starteten deshalb vor einigen Jahren auf dem Gelände unseres Waisenhauses eine kleine Vorschule. Die Zahl der Kinder wuchs zunächst sehr langsam. Doch plötzlich wollten Anfang diesen Jahres über 40 Kinder in der Vorschule aufgenommen werden.
Die Schulleiterin, die ein großes Herz hat, konnte und wollte keinem Kind absagen. Deshalb rückte man im Klassenraum zusammen. Aber es fehlen bis heute Stühle, kleine Tische und Unterrichtsmaterial.
Wir stellten schnell fest, dass die meisten Kinder mit leerem Magen zur Vorschule kommen. Aber damit lässt es sich natürlich schlecht lernen. Deshalb gibt es jeden Morgen erstmal ein Frühstück. Entweder für jedes Kind einen Teller mit Mais-Milch-Brei oder Erdnussbutter-Marmeladen-Brote.
Nach dem Unterricht freuen sich die Kinder auf ein Mittagessen aus Reis oder Mais. Dazu wird Gemüse, Fleisch, Fisch oder Wurst gereicht. So gestärkt gehen sie dann nach Hause.

Wir freuen uns sehr über diese überraschende neue Möglichkeit, Kinder zu unterstützen und ihnen zu einer Grundlage für den Schulbesuch zu verhelfen. Damit erhöhen sich für sie die Chancen, dass sie später nicht zu den 60 % der 15 – 24-Jährigen gehören, die aufgrund mangelnder Schulbildung arbeitslos sind.
Mit unserem Engagement für die „Pre-School“ tun wir aktiv etwas für die Zukunft dieser jungen Menschen. Aber sicher können Sie sich vorstellen, dass diese zusätzliche Hilfe unseren finanziellen Haushalt komplett durcheinander bringt! Im Moment wissen wir nicht, wie wir auf längere Sicht die Kosten decken sollen!
Gute Nachrichten können wir aus unserem Waisenhaus „NqabaYethu“ weitergeben!
Wie bereits berichtet, durfte nach den starken Überschwemmungen im Jahr 2021, laut Anordnung des Gesundheitsamtes, das Haus nicht mehr belegt werden. Es war zu viel Feuchtigkeit in das Mauerwerk eingedrungen. Durch Drainagearbeiten konnte das Haus vor weiteren Überschwemmungen geschützt werden. Dadurch konnte alles langsam trocknen.
Das Gesundheits- und -bauamt hat die Bau- und Renovierungsaktivitäten am Waisenhaus seit längerer Zeit beobachtet. Nun fanden einige unangekündigte Besuche statt. Wir warteten gespannt auf den Bescheid. Was war der Jubel groß, als wir es schwarz auf weiß in den Händen hielten: „Wenn die gesamte Elektrizität erneuert ist, darf das Waisenhaus wieder bezogen werden!“
In dem Bericht wurde ausdrücklich und lobend die Sauberkeit auf dem Gelände, die Drainagen, das viele Grün und die verbesserte Einfahrt erwähnt.
Wir sind sehr dankbar, dass der Elektriker sofort beginnen konnte, sehr gute Arbeit geleistet hat und in kurzer Zeit fertig war!

Wir haben nun auch Außenleuchten anbringen lassen, sodass das Gelände auch nachts beleuchtet ist. Das gibt nicht nur den Kindern ein Gefühl von Sicherheit.

Mittlerweile sind die Kinder wieder in das Haus eingezogen. Wir sind zwar noch nicht ganz fertig mit allen Renovierungsarbeiten: ein neuer Anstrich ist noch fällig, das Dach muss erneuert und Insektengitter angebracht werden. Es müssen auch noch einige neue Betten angeschafft werden.
Aber wir sind jetzt erstmal froh und dankbar, dass die Kinder wieder trocken und sicher untergebracht sind. Alles andere werden wir Stück für Stück erledigen.

Wir sind auch sehr dankbar für das Engagement unserer Heimleiter Khosi und Mirage. Bitte beten Sie für die beiden. Sie benötigen jeden Tag Weisheit für alle Entscheidungen und für den richtigen, liebevollen Umgang mit den Kindern. Wir freuen uns auch, wenn Sie die Heimkinder in Ihre Gebete einschließen.
Sie sehen: Es hat sich in den letzten Monaten einiges in unserem Waisenhaus getan. Wir können viel mehr Kindern eine Perspektive geben und sie unterstützen. Aber natürlich bedeutet das auch alles einen größeren finanziellen Aufwand. Dazu kommt die Instandhaltung der Gebäude, bei dem Klima und der Lage wird das immer ein großer Kostenfaktor bleiben.
Wir vertrauen auf unseren Gott, der in den vergangenen Jahren auch immer dafür gesorgt hat, dass Menschen unsere Arbeit finanziell unterstützen. So wie Sie es getan haben!
Dafür danken wir Ihnen von Herzen.
Und bitten ganz offen weiterhin um Ihre Unterstützung.
Wir wünschen allen ein gesegnetes Osterfest 2025.
Ihr
Wolfgang Ossenberg-Möhling
Konto: SEBETSANA e.V.
DE 83 4476 1534 2334 4690 00

















