Weihnachten 2022
- Martina Regel
- 24. Dez. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Feb.
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Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein, Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie.
Jesaja 11,6
Liebe Freundinnen und Freunde,
was der Prophet Jesaja beschreibt, ist im wahrsten Sinne des Wortes, himmlisch. Vollkommener Frieden. Hier auf der Erde wird das nicht möglich sein. Aber in der Ewigkeit, bei Gott, da werden solche paradiesischen Zustände herrschen. Bis wir dort sein können, können wir uns auf diesen wunderbaren Ort freuen und Menschen einladen dem Friedefürst Jesus hier und jetzt zu vertrauen. Dieser Glaube ist auch unser Antrieb uns in der Aidshilfe Förderkreis Südafrika zu engagieren.
Jetzt konnten meine Frau Cornelia und ich uns endlich wieder einmal vor Ort ein Bild der Lage machen. Geplant war das nicht. Aber die Heimleiterin Frau Vilakazi bat uns sehr dringend um einen Besuch. Da hatten wir keine andere Wahl als uns auf den Weg zu machen.
Als wir Anfang November in Mahlabaneni ankamen, wurde uns ein herzlicher und vor allem „warmer“ Empfang bereitet: Das Thermometer zeigte 46° C an, bei 80% Luftfeuchtigkeit. Im Haus konnte man es nicht aushalten. Zum Glück hat das alte Kinderheim-Gebäude eine Veranda. Durch den leichten Wind, der hier wehte, konnte man die Hitze etwas besser ertragen.

Unsere Heimleiterin Frau Vilakazi berichtete von der ersten Bauphase, die für sie sehr schwierig war. Von der Bauaufsicht und dem Bauunternehmer wurde sie herabwürdigend behandelt. Ihre Wünsche und Einwendungen wurden einfach ignoriert. Nur der Bauleiter hatte sich anders verhalten und war sehr kooperativ.
Im Swasiland hat sie als alleinstehende Frau von vornherein einen schweren Stand. Deshalb hatte sie uns vor allem um Hilfe und Beistand gebeten. Zusammen haben wir einen Plan für den Weiterbau erarbeitet, sind alle Gewerke durchgegangen und haben das Baumaterial bestellt.
Foto: Sebetsana | Bauleiter
Der Bauunternehmer hatte sehr gute Arbeit geleistet. Leider war er in finanzielle Schwierigkeiten geraten und musste einen Teil seiner Mitarbeiter entlassen, was unmittelbar die Weiterführung des Baus betroffen hat. Unter den Entlassenen war auch der Bauleiter, der gut mit Frau Vilakazi zusammengearbeitet hatte.
Völlig unerwartet bot er an das Projekt auch ohne seinen bisherigen Arbeitgeber weiterzuführen. Da das Kinderheim eine Lizenz zur Einstellung von Arbeitskräften hat, wurden der Bauleiter und mittlerweile vier weitere Helfer ganz offiziell angestellt.
Gott hat ein Wunder getan! Das, was erst wie eine Katastrophe aussah, hat er zum großen Geschenk für uns werden lassen. Denn dadurch, dass die Bauarbeiter direkt bezahlt werden, verringern sich die Baukosten und wir kommen mit den vorhandenen Finanzmitteln genauso weiter wie geplant.
Vier Tage waren wir im Nqabayethu Waisenhaus. Eine sehr wertvolle Zeit, denn nun haben wir ein besseres Verständnis für die Situation vor Ort. Und wir konnten hautnah miterleben, wie das Leben, der Alltag, im Kinderheim ist. Es war schön, die Kinder spielen, singen und tanzen zu sehen und gemeinsam mit ihnen zu essen. Natürlich waren sie anfangs sehr skeptisch uns gegenüber. Aber schließlich vertrauten sie uns und wir bekamen immer öfter ein Lächeln von ihnen geschenkt.
Es sind zu Herzen gehende Schicksale, die die Kinder erleben mussten. Elf von ihnen haben ihre Erlebnisse aufgeschrieben. Wie diese 7 jährige:
„Meine Eltern haben mich Siphamandla genannt. Sie heirateten sehr jung. Leider wurden beide kurz danach arbeitslos. Der Vater war so frustriert, dass er anfing Drogen zu konsumieren. Das veränderte seinen Charakter so sehr, dass er gewalttätig wurde. Meine Mutter verkraftete das nicht, wurde krank und verstarb. Ich kam zu meiner Großmutter. Diese erkrankte an Asthma, wurde obdachlos und versuchte durch betteln etwas Nahrung zu bekommen. Die Leiterin des Waisenhauses entdeckte uns eines Tages und lud uns ein. Für meine Großmutter fand man eine kleine Unterkunft im Ort, ich durfte im Waisenhaus bleiben. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe genug zu essen, eine Unterkunft, Kleidung und darf die Schule besuchen.“

Foto: Siphamandla mit orangefarbenem Schal
Das, was Siphamandla erlebt hat, ist für uns eine Bestätigung dafür, wie wichtig unser Engagement in Nqabayethu ist. Wir wollen nicht müde werden, den Kindern ins Swasiland eine neue Lebensperspektive, Sicherheit Geborgenheit und ein Zuhause zu schenken. Deshalb ist es umso wichtiger, dass das neue Gebäude fertiggestellt wird, damit noch mehr Kinder aufgenommen werden können.
Ihre Spenden machen das möglich! Vielen Dank dafür!
Wir sind auch weiterhin auf Ihre Gaben angewiesen. Danke für jeden Euro! Wir können nach unserem Besuch und unseren Erlebnissen dort nur sagen: Es ist gut investiertes Geld!
Vielen Dank auch für Ihre Gebete!
Danken Sie mit uns:
· Für die Möglichkeit, Kindern ins Swasiland Hoffnung und Lebensperspektiven geben zu können;
· Für die Mädchen und Jungen, die in unserem Kinderheim ein Zuhause gefunden haben;
· Für unsere Heimleiterin Frau Vilakazi und ihr Mitarbeiterteam;
· Für den Bauleiter und die Mitarbeiter, die die Arbeiten professionell fortführen;
· Dass Gott Bewahrung schenkt auf dem Bau und im Kinderheim.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit und dass die Freude über die Geburt des Retters ganz neu Ihr Herz erreichen kann. Gott wird Mensch! Aus lauter Liebe! Das ist der wahre Grund von Weihnachten!
Herzliche Grüße und Gott befohlen!
Ihr Wolfgang Ossenberg-Möhling











