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Ostern 2024

  • Martina Regel
  • 27. März 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Feb.

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"Die Auferstehung Jesu Christi ist Gottes Ja zu uns."

Dietrich Bonhoeffer




Liebe Spenderinnen und Spender,


„Christus ist auferstanden.“„Er ist wahrhaftig auferstanden“!

Weltweit begrüßen sich Christen mit diesen Worten am Ostersonntag. Auch in Südafrika ist das eine gute Tradition. Die Osterfeste, die ich dort erlebt habe, waren für mich sehr berührend und eindrücklich.


An einen Ostersonntag kann ich mich ganz besonders gut erinnern: Die Gemeinde traf sich noch vor dem Morgengrauen zu einer kurzen Andacht. Dann liefen wir zum nahegelegenen Friedhof. Ich werde nie vergessen, wie bei Sonnenaufgang Trompetenklänge erschallten und wir gemeinsam Lieder sangen. Es folgte eine weitere Andacht und danach gingen wir singend auseinander. Später trafen wir uns zum gemeinsamen Ostergottesdienst wieder.


Ostern ist in Südafrika ein fröhliches Fest mit viel Gesang. Die Botschaft von Jesus Christus, der selbst so viel erlitten hat und aus dem Tod ins Lebens zurückgekommen ist, schenkt den Menschen, die tagtäglich Sorgen haben und existentielle Nöte erleben, ganz besonders viel Hoffnung und neue Lebensfreude.


Auch für unsere fünfzehn Kinder und Teenager in unserem Waisenhaus „Nqabayethu“ ist Ostern ein besonderes Freudenfest!


Grund zur Freude gab es aber auch schon am Jahresanfang. Im Januar konnten nicht nur die neuen Schuluniformen angeschafft werden, sondern auch neue Bettwäsche und Wolldecken für den bevorstehenden Winter. Außerdem hatte der alte Kühlschrank seinen Dienst quittiert. Bei mehr als 40 Grad Tagestemperatur ist das hygienische Aufbewahren von verderblichen Lebensmitteln ohne „elektrischen Helfer“ schier unmöglich. Deshalb war nicht nur die Köchin froh, dass ein neuer Kühlschrank gekauft werden konnte.


Farbenfrohe Bettwäsche und Wolldecken gegen die Kälte, ein Kühlschrank für die meisten von uns ist das alles nichts Besonderes. Wenn etwas fehlt, kauft man es sich.

Aber in unserem Waisenhaus „Nqabayethu“ sind die Gelder knapp bemessen. Für alle außerordentlichen Anschaffungen muss gespart werden. Umso größer ist deshalb die Freude über alles Neue. Bei den Angestellten und den Kindern.



Da sind zum Beispiel Anele und Lomahlubi.

Die Schwestern wohnen seit Herbst 2022 in „Nqabayethu“. Nach dem Tod ihrer Mutter lebten sie zunächst bei ihrer Großmutter. Der Vater verdiente gut als LKW Fahrer und konnte seine Familie versorgen. Leider hatte er sich auf Drogengeschäfte eingelassen und wurde deshalb zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. Das war zu viel für die Großmutter. Sie erlitt einen Herzinfarkt und konnte die Kinder nicht mehr versorgen. Mehr schlecht als recht versuchten sich die 8 und 10 Jahre alten Mädchen alleine zu versorgen. Das Jugendamt wurde auf die beiden aufmerksam und so wurde unser Waisenhaus gefragt, ob wir die beiden aufnehmen könnten. Wie oben geschildert, sind die Finanzen sehr knapp bemessen. Das Geld für zwei zusätzliche Kinder war schlicht nicht vorhanden. Aber uns war klar, dass wir aus unserem christlichen Selbstverständnis heraus nicht „Nein“ sagen konnten. So haben wir sie, im Vertrauen auf Gottes Hilfe, aufgenommen.



Es war die richtige Entscheidung. Wenn wir heute Anele und Lomahlubi beobachten, können wir staunen: Aus den zwei schüchternen Mädchen sind selbstbewusste Teenager geworden, die das Leben in der Gemeinschaft genießen. Und für ihre Heimplätze war auch immer genügend Geld da! Unserem Gott sei Dank dafür!

Im Dezember letzten Jahres erhielt unsere Heimleiterin Khosi wieder einen Anruf vom Jugendamt. Die dreizehnjährige Mbali benötigte dringend einen sicheren Aufenthaltsort. Ihr Vater war vor sechs Jahren durch einen Unfall ums Leben gekommen. Das hatte die Mutter komplett aus der Bahn geworfen. Sie schaffte es zwar eine Zeit sich um Mbali und ihre zwei Geschwister zu kümmern, brach dann aber zusammen und verschwand über Nacht. Die Kinder blieben zunächst bei den Großeltern. Die hatten aber kaum Geld, sodass die Tante sich erbarmte und die Geschwister bei sich aufnahm. Um das nötige Geld zu verdienen, schuftete die Tante bis zu zwölf Stunden auf einer Zuckerrohrplantage. Den Onkel interessierten die Kinder wenig, sie waren ihm eher lästig. Nach einer Zeit verlangte er von Mbali, dass sie ihm sexuell zur Verfügung stehen musste, als Ausgleich für Unterkunft und Verpflegung. Gott sei Dank dafür, dass eine Sozialarbeiterin davon erfuhr und uns fragte, ob Mbali zu uns kommen könnte. Wir haben sofort zugesagt. Auch wenn wir wieder nicht wussten, wie die zusätzlichen Kosten aufgebracht werden sollten. Einmal mehr war unser Gottvertrauen gefragt. Wieder erlebten wir, dass es die richtige Entscheidung war. Durch Annahme, Zuneigung, ein sicheres Umfeld, aber auch durch

das regelmäßige, gute Essen hat sich Mbali zu einer lachenden, glücklichen Teenagerin entwickelt, die gerne in die Schule geht und stolz ihre neue Schulkleidung trägt.



DANKE, dass Sie es durch Ihre Spenden und Gebete möglich machen, dass Anele, Lomahlubi, Mbali und alle Kindern, die im Waisenhaus „Nqabayethu“ leben, eine neue Lebensperspektive bekommen!


Waisenhaus Nqabayethu, Gruppe von Kindern mit neuer Schulkleidung von Sebetsana e. V.

Wir wünschen allen ein gesegnetes Osterfest 2024.

Ihr Wolfgang Ossenberg-Möhling


Konto: SEBETSANA e.V. DE83 4476 1534 2334 4690 00





 
 
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