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Herbst 2023

  • Martina Regel
  • 9. Nov. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Feb.

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Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.

Als ich das las, dachte ich sofort an das Waisenhaus „Nqabayethu'' und auf einmal wurde mir ganz deutlich: In unserer Einrichtung schaffen gerade mal zwei Personen das, wofür sonst ein ganzes Dorf gebraucht wird! Vierundzwanzig Stunden an 365 Tagen im Jahr kümmern, trösten, erziehen und ermahnen sie unsere jungen Bewohnerinnen und Bewohner. Was für eine Leistung! Dafür bin ich unserem Vater im Himmel unendlich dankbar

Unser Team

In diesem Brief stelle ich Ihnen unser tolles Leitungsteam einmal näher vor:

Da ist zum einen unserere Waiseheimleiterin Makhosazana Elizabeth Vilakazi.

Die 54-Jährige Rechtsanwältin wurde in Mbabane/Swasiland geboren. Einige Jahre arbeitete sie in einem großen Hotel. Unser Waisenhaus ist ihr schon ganz lange bestens bekannt, denn ihre Mutter Busy hat es gegründet. Bei ihren Besuchen, wuchsen ihr die Heimkinder immer mehr ans Herz.



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Als Mutter von drei Söhnen wusste sie, welche große Rolle Liebe, Annahme und Fürsorge für die Entwicklung ihrer Kinder spielt und dass das auch die Waisen dringend brauchten.

Als ihre Söhne erwachsen waren und ihre eigenen Familie hatten, gab sie die Arbeit im Hotel auf und arbeitete stattdessen in unserem Waisenhaus, obwohl ihr hier kein Lohn, sondern lediglich ein Taschengeld gezahlt werden konnte.

Als ihre Mutter 2020 pensioniert wurde, übernahm sie schließlich die Leitung des Waisenhauses. Das tut sie seitdem mit Leib und Seele und auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Sie liebt das Kochen, und auch die Arbeit im Garten macht ihr viel Freude. Davon profitieren alle im Waisenhaus, denn Khosi, wie sie alle liebevoll nennen, bereitet schmackhafte, ausgewogene Gerichte mit viel selbstangebautem Gemüse zu. Die Not der Kinder und ihre vielen Fragen, bewegten sie so sehr, dass sie ein Fernstudium in Psychologie begonnen hat, um besser und fundierter helfen zu können.



Seit Anfang dieses Jahres wird Khosi von Mirage Sihle unterstützt, der während der Bauphase die Bauleitung innehat. Während Khosi sich intensiv um die Kinder kümmert, ist Mirage für die Administration und den Einkauf zuständig. Er erledigt auch kleinere Reparaturen.


Mirage ist 35 Jahre alt. Schon während der Schulzeit hat er sich für alles rund um Computer interessiert. Nach dem Abitur besuchte er einige Kurse und arbeitete dann bei verschiedenen Firmen im IT-Bereich in Teilzeit. 2020 nahm er in unserem Waisenhaus die Stelle als Nachtwächter an, weil er durch die nächtlichen Arbeitszeiten tagsüber mehr Zeit für seine Tochter hatte.

Wie gut, dass wir Stück für Stück entdeckten, was er alles kann! Er ist für uns ein wahrer Segen! Mit seinen Fähigkeiten ist die Kommunikation über die Entfernung von mehr als zehntausend Kilometer ganz einfach geworden. Innerhalb von Minuten bekommen wir Fotos und Berichte per Mail geschickt. Am Ende von jedem Monat gibt es einen ausführlichen Kassenbericht mit Kontoauszügen und Quittungen.


Sebetsana e.V., Mirage liebt Fussball

Mirage liebt Fußball und schaut sich gerne Spiele an, am liebsten die der deutschen Bundesliga. Er ist mit Begeisterung Vater und wäre sehr gerne auch Ehemann. Aber um die Frau seines Herzens heiraten zu können, muss er den traditionellen Brautpreis bezahlen. Der wird hier im ländlichen Umfeld noch verlangt, weil durch die Heirat und den Wegzug der Braut, die Familie etwas Wertvolles verliert. Das muss mit dem Brautpreis ersetzt werden, der üblicherweise in Naturalien gezahlt wird.

Im Falle von Mirage und seiner Braut handelt es sich um zwei Kühe. Bisher hatte er nicht das nötige Geld. Er hofft, dass er Anfang nächsten Jahres genügend zusammengespart hat, dass er endlich heiraten kann.


Der Neubau

Wir haben auch Grund zum Danken mit Blick auf unseren Neubau. Das Team vom Bauleiter Herrn Ngwenya leistet gute Arbeit. Da keine Maschinen zur Verfügung stehen, dauert alles länger. Der erste Bauabschnitt ist fast fertig. Sobald wir uns das Material für die Decke und die Fenster leisten können, geht es auch mit dem Elektriker weiter.



Zur Zeit wird noch das Abwasser von der Küche und den Waschbecken in einiger Entfernung auf eine Wiese geleitet. Außerdem haben wir keine Toiletten mit Wasserspülung, sondern Plumpsklos. Das wird sich endlich mit dem Neubau ändern. Von den Wassertanks werden Rohrleitungen in das Gebäude verlegt. Das Abwasser geht dann in eine Klärgrube. Dazu ist ein großes Leitungssystem notwendig. Das Bauteam ist fleißig dabei, die Gräben auszuheben. Auch das Erdreich für die Klärgrube wurde bereits per Hand ausgehoben.




Die Bodenplatte ist bereits gegossen. Es wird noch einige Zeit dauern, bis alles fertiggestellt ist und in Betrieb genommen werden kann.

Aber: Es geht Stück für Stück voran. Dafür wollen wir dankbar sein!




Herzlichen Dank, dass sie durch Ihre treue finanzielle Unterstützung das alles möglich gemacht haben.


Danke auch für Ihre Gebete für Makhosazana Elizabeth Vilakazi und Mirage Sihle und ihre Familien; für die Waisenkinder; dass die Bauarbeiten gut voran kommen und wir alles schnell in Betrieb nehmen können.


Beten Sie bitte auch, dass die Liebe Gottes für alle, die im Waisenhaus „Nqabayethu" leben und arbeiten, spürbar und erlebbar ist!


Wir wünschen Ihnen ein schöne, bunte Herbstzeit.



Viele Grüße und Gott befohlen!

Ihr Wolfgang Ossenberg-Möhling


Konto: SEBETSANA e.V. DE83 4476 1534 2334 4690 00

 
 
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